Die SPD-Fraktion zum klimapolitischen Leitbild

Veröffentlicht am 01.04.2022 in Gemeinderatsfraktion
 

SPD-Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau: „Wir wollen, wir brauchen ein klimapolitisches Leitbild, in dem klare Ziele für uns in Walldorf formuliert werden und für deren Umsetzung wir uns selber verbindliche Fristen setzen, um auf fossile Energien zu verzichten. Abhängigkeiten von Autokraten und den furchtbaren Krieg in der Ukraine kann man ins Feld führen - aber ich sag wie es ist - alle waren in den letzten Jahrzehnten träge und der Markt, leider nicht der Schutz unsere Lebensgrundlage, hat die Entscheidungen bestimmt. Die Notwendigkeit des Ausstiegs aus fossilen Energien ist wissenschaftlich schon lange belegt.

2035 ist in 13 Jahren - bis dahin will die Verwaltung mit allen Liegenschaften klimaneutral sein. Dafür brauchen wir starke lokale Absenkpfade.

Ein wichtiger Aspekt ist für uns die Beteiligung der Menschen im Ort, denn die eigentlich nötige Suffizienz im Energieverbrauch, also die Einsparung, werden wir nicht wirklich erreichen. Der Hunger nach Energie ist Teil der DNA des Wohlstands geworden, den wir alle leben. Die einen weniger, nämlich die, die ohnehin wenig Geld zur Verfügung haben, das sind die Armutsbedrohten, 2019 im Rhein-Neckar-Kreis jeder 6te. Die anderen, am oberen Ende, leben dagegen diesen Energiehunger voll aus.

Mir persönlich ist das Umdenken der Menschen in eine nachhaltigere Lebensweise wichtig. Aber gehen wir für Walldorf pragmatisch ran. Was ist der größte Hebel, um den vermehrten Strom-Energiehunger auszugleichen? Genau – Energieverbrauch, der dem Klima nicht schadet, grüne Energie produzieren. Es muss für Photovoltaik ein Umsetzungskonzept erarbeitet werden. Wir müssen die 9% PV, die wir derzeit auf den Dächern haben erweitern - jedes zweite Dach sollte eine PV-Anlage haben. Wir wollen PV nicht nur auf neuen Parkplätzen, wie es durch den Gesetzgeber Pflicht wird, sondern auch im Bestand nachrüsten. Die Nutzung von Freiflächenpotenzialen muss Chefsache werden. Unsere Großanlage an der Autobahn muss Vorbild sein für weitere Anlagen. Für Eigenheimbesitzer stellt sich vor allem die Frage, wie dimensioniere ich meine PV-Anlage und den Speicher, dass ein möglichst hoher Autarkiegrad beim Strom erreicht wird. Es gibt nicht die einer Antwort, die auf alle Häuser und Konstellationen passt und erfordert richtige Planung. Manchmal ist es effizienter auf dem Ostdach und dem Westdach PV zu installieren als den Südpeak zu nutzen.

Bei der Wärmeplanung wird von der Verwaltung der Schwerpunkt im Bestand gesehen - das ist richtig - und natürlich müssen wir uns der Frage der Zukunft von Gas als Energieträger stellen. Die SPD-Fraktion hat nicht umsonst den Quartiersmanager beantragt. Gerade in der Frage bedarf es Quartierskonzepte, denn der Fischgrund ist anders mit Wärme zu versorgen als der dritte Bauabschnitt Walldorf-Süd es sein wird. Als Geologin sage ich - Geothermie sollte ergebnisoffen und wohlwollend weiterverfolgt werden. Auch der Frage der interkommunalen Windenergie kann man sich stellen - warum nicht Windräder mit anderen Gemeinden zusammen aufbauen und den Stromertrag ernten. Wir haben als Stadtwerke Walldorf mehrere Windparkbeteiligungen und sind somit auch an der Produktion grüner Energie beteiligt - warum nicht auch - dort wo der Wind genug bläst, hier in der Region einen Versuch starten?

Die SPD-Fraktion stimmt zu, dass die Verwaltung unter den genannten Prämissen einen Entwurf für ein klimapolitisches Leitbild erstellt, was wir dann in politischer und Öffentlichkeitsbeteiligung noch 2022 beschließen wollen.

Es ergeht der Arbeitsauftrag an die Verwaltung eine Solar-/PV-Strategie unter Berücksichtigung aller Akteure und aller möglichen Anlagentypen zu erstellen. Wir sind der Meinung, dass das Ziel möglichst hoher Stromerzeugung vorrangig ist.

Dafür braucht es ein Beratungsangebot, eine Potentialanalyse mit belastbaren Daten zu Wirtschaftlichkeit / Machbarkeit von Anlagen. Ausgeförderte Altanlagen sollen auf wirtschaftlichen Weiterbetrieb untersucht werden.

Die SPD-Fraktion kann sich bei der Wärmeplanung eine Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen vorstellen. Unser kommunaler Gebäudebestand soll verstärkt energetisch saniert werden. Da ist der Eigenbetrieb dran. Wärmeversorgung muss technologieoffen geprüft werden mit Potentialanalyse für die Geothermie-Nutzung.

All das kann und muss uns noch in diesem Jahr im Detail auf dem Tisch liegen. Danke.

 

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