Kulturplan 2022 für den Wieslocher Wald-Foto: Forstbezirksleiter Philipp Schweigler in einem heranwachsenden Eichenwald

Veröffentlicht am 17.01.2022 in Allgemein
 

Forstbezirksleiter Philipp Schweigler besichtigt eine Versuchsfläche in Malsch

Nutzungs- und Kulturplan für den Wieslocher Wald 

Foto: Forstbezirksleiter Schweigler in einem heranwachsenden Eichenwald

Die SPD-Fraktion hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass 

  1. Alt- und Totholz im Distrikt „Dörnigt“ zum Teil erhalten bleibt, und 
  2. neue Formen der Walderneuerung - in Zeiten des Klimawandels ein dringliches Thema - bekannt gemacht und im Sommer 2022 vorgestellt werden.

Besprochen wurde das am 12. Januar im Ausschuss für Technik und Umwelt. Hier stellte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler den Nutzungs- und Kulturplan vor, der u.a. für 2022 die Entnahme von Alt- und Totholz im Distrikt „Dörnigt“ vorsieht. Das ist der Wald südlich des Bahnhofs Wiesloch-Walldorf, er gehört zum Teil zum Naturschutzgebiet „Hochholz-Kapellenbruch“.

 

Alt- und Totholz ist aus Klima- und Artenschutzgründen wertvoll und in unseren Wäldern nur in geringem Umfang vorhanden. Der NABU Wiesloch hat daher Anfang 2021 gegen das Abräumen des Alt- und Totholzes am Hummelberg in Schatthausen protestiert und sich in der Sache auch an den Gemeinderat Wiesloch gewandt. Ein (für den Naturschutz schmerzhafter) Kompromiss wurde geschlossen: ein kleines Alt- und Totholzwäldchen aus einigen Dutzend Bäumen (hauptsächlich abgestorbene Nadelbäume und abgängige Eschen) sollte in der Mitte des Gebietes stehen bleiben; 350 Bäume wurden dagegen entfernt. 

 

Nun zeigt es sich, dass sich nach Meinung des Motorsportclubs auch dieser Minimal-Kompromiss nicht mit den Anforderungen des Trialsports vereinbaren lässt. Zwar könnte durch Kappung einiger Stämme in 2-4 m Höhe (anstatt bodennah) wenigstens ein kleiner Teil des Totholzes für bestimmte Käfer- und Vogelarten verkehrssicher erhalten werden - mit dem ursprünglichen, von der Stadt nur für ein Jahr akzeptierten Kompromiss hat das aber wenig zu tun.

 

Deshalb schlug die SPD-Fraktion jetzt vor, als Ausgleich für das gefällte Alt- und Totholz am Hummelberg im Dörnigt eine entsprechend große Fläche in verkehrsferner Lage festzulegen und dort eine Alt- und Totholzinsel mit natürlicher Dynamik und Walderneuerung zuzulassen. Dies wurde zugesagt. 

 

Walderneuerung in Zeiten des Klimawandels: Auch unser Wald hat unter den heissen und trockenen Sommern gelitten. Im Dörnigt geht es sogar dem Bergahorn, einer anderenorts noch stabilen Baumart, schlecht. Im Dämmelwald, am Hummelberg - überall zeigen sich direkte oder indirekte Folgen des Klimawandels. 

Die Waldbewirtschaftung steht vor neuen Fragestellungen, die u.U. ein Abweichen von den bisher bewährten Praktiken erzwingt: 

  • Die Initiative „Waldwende Jetzt“ schlägt vor, die Holzernte auszusetzen, um den Boden zu schonen und mit Humus anzureichern. 
  • An anderer Stelle wird Aussaat anstatt Pflanzung vorgeschlagen, da nicht verpflanzte Bäume ein tieferes und damit trockenheitsresistenteres Wurzelwerk ausbilden. 
  • Weiter kann es sein, dass Bäume, die ohne direkte Konkurrenz (wie sie durch die übliche dichte Aufforstung vorgegeben wird) aufwachsen, ein breiteres und damit ebenfalls trockenheitsresistenteres Wurzelwerk ausbilden. 
  • Und es wird vorgeschlagen, die Pflanzung auf Inseln zu beschränken, nur dort Kulturpflege zu betreiben, und den überwiegenden Teil des Waldes dazwischen der ungestörten Sukzession zu überlassen.

Offenbar ist es so, dass es kein „Patentrezept“ gibt, mit dem man das schafft, was Alle wollen: einen klimastabilen, das Klima positiv beeinflussenden, sich selbst erhaltenden Wald. Wir haben daher die Forstverantwortlichen (Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierleiter Benno Künzig) gebeten, bisher bewährte Konzepte nicht unreflektiert fortzusetzen, sondern mit Mut neue Wege zu wagen. 

 

Wir erfuhren, dass es entsprechende Überlegungen und Versuche bereits gibt. Wir regten an, dass ein Liste der neu heranwachsenden Wälder bekannt gemacht wird. Auch dies sagte Herr Schweigler zu und bot an, 2022 gemeinsam mit dem NABU Wiesloch eine Exkursion zu den Flächen zu planen.

 

Aktuelle Termine

04.05.2024, 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Roten Radtour durch Walldorf

Rathausvorplatz Walldorf

Für uns im Bundestag

für uns im Bundestag

AKTUELLES AUS DEM LAND

Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampf-Phasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.

Wir gratulieren Jan Hambach als frisch gewähltem Bürgermeister in Freiberg am Neckar! Mit knapp 80 Prozent der Stimmen haben sich die Freiberger:innen eindeutig entschieden.

Repasi: "Möchte mich in den Dienst der Europa-SPD stellen"

Die SPD-Europaabgeordneten haben soeben in Straßburg René Repasi, SPD-Europaabgeordneter aus Baden-Württemberg, zur neuen Spitze ihrer Delegation bestimmt. Der 44-Jährige wird in dieser Funktion die politische Arbeit der SPD-Abgeordneten steuern, sie in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen der Fraktion vertreten und ständiger Gast im Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD sein. Jens Geier hatte den Vorsitz der Gruppe seit Anfang 2017 inne und ihn zum heutigen Tag übergeben.

 

Freitagspost

Ludwig Wagner Preis

BIWU

BIWU

move21 (neues Fenster)