SPD-Gemeinderat Ra. Michael Weimer nimmt Stellung zur Bertha-Benz-Realschule

Veröffentlicht am 18.02.2011 in Gemeinderatsfraktion
 

Perspektive für eine Schule in Zeiten des Sparzwangs
Der Renovierungsrückstand in der Bertha-Benz-Realschule und die oft geäußerte Unzufriedenheit mit dem Zustand der Schule ist ein leidiger Dauerbrenner der Wieslocher Kommunalpolitik. Dazu kommt das immer wieder aktuelle Problem der Reinigung. Die Kritik wurde zuletzt massiv geäußert. Bei zwei Vorortterminen konnten sich die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt des Gemeinderats nun selbst ein Bild machen.

Antrag zur Mittelverwendung in der Realschule

Festzuhalten ist das Folgende: Die Schule braucht eine Perspektive. Die Frage, ob eine Realschule für die Angelbachtalgemeinden kommt ist mit Nein beantwortet. Die Wieslocher Stadtverwaltung muss nun planen wie die Schullandschaft in Wiesloch in Zukunft aussehen soll. Es sind die Fragen zu beantworten
  • nach der 3- bis 5-Zügigkeit der Realschule
  • mach einem Mehr an Nachmittags- oder Ganztagsunterricht und
  • nach der Schulart der Zukunft
Die Entwicklung der Schülerzahlen kann natürlich ebenso wenig für die ferne Zukunft vorausgesagt werden wie die Landespolitik in fünfzehn oder zwanzig Jahren. Das war aber schon immer so und kann nicht als Ausrede herhalten. Die Planung muss jetzt beginnen und dann umgesetzt werden. Jeder Planung wohnt auch eine Einschätzung inne, Unsicherheiten wird es immer geben. Mehr als alle anderen Schulgebäude wird die Realschule in Zukunft gebraucht werden; selbst wenn wir die Schulgebäude reduzieren müssen, wird die Realschule auf dem „Campus“ Schulzentrum ein zentrales Schulgebäude bleiben. Die aktuelle Situation ist geprägt durch eine große Unzufriedenheit aber auch durch eine durchaus pragmatische, praktische, ja bescheidene Forderungen aus der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft der Realschule. Immer wieder werden der verschlissene und dreckige Zustand der Teppichböden, der Zustand der Fenster und die schlechte Raumluft kritisiert. Fakten sind:
  • Der Schulbetrieb ist nicht gefährdet.
  • Die Schule macht – von den Böden abgesehen – einen akzeptablen Gesamteindruck.
  • Die Bodenbeläge sind auszutauschen
  • Die Schule ist durch den Doppelbetrieb einer anderen Intensität der Nutzung ausgesetzt als sonstige Schulgebäude.
Für eine umfassende Modernisierung fehlt in Wiesloch ebenso das Geld wie für eine Grundrenovierung. Es kann aber andererseits nicht sein, dass ohne Rücksicht auf die Nutzer in Dinge investiert wird, die für die tägliche Nutzung des Schulgebäudes nicht so wichtig sind wie Sauberkeit und Gesundheit. Durch die Sanierung der Böden kann der Gesamteindruck des Schulgebäudes verbessert werden. Wenn dieser Punkt den Nutzern wichtig ist, dann muss man darauf auch achten. Welcher Vermieter wüsste nicht einen zufriedenen Mieter zu schätzen? Zur Schule gehört eben auch ein Wohlfühlen, das jeder an seinem eigenen Arbeitsplatz auch verlangt. Die Stadtverwaltung verhält sich bürgerfern und unpolitisch, wenn sie die Wünsche der Nutzer ignoriert und Unzufriedenheit provoziert. Vorrang vor Maßnahmen an der Fassade, die sowieso erst im Zuge einer Fenstersanierung bearbeitet wird, hat jetzt das Thema Böden, das durch eine sinnvolle Planung, Materialauswahl und schrittweise Durchführung endlich angegangen werden muss. Wir weisen jeden Versuch der Skandalisierung, Übertreibung und jeden Missbrauch der Eltern, Schüler und Lehrer für eigene politische Zwecke zurück. Das ist mit der Verquickung mit dem Thema „Bahnhof“ schon geschehen. Poltisch interessierte Eltern haben sich hier vor den Karren spannen lassen. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn ihre Stimme nicht mehr gehört wird. Die Schule hat ihre Macken, die Reinigung mag verbesserungswürdig sein, wir lassen unsere Realschule aber nicht durch Übertreibungen und Wutbürgertum kaputt reden. Zum Thema Reinigung: Wenn Stadtverwaltung und Reinigungsunternehmen nicht endlich zu einem Einvernehmen kommen, dann müssen diejenigen, die die Verantwortung tragen eben ausgewechselt werden. Es kann nicht sein, dass sich Eltern und Gemeinderat mit Putzintervallen, Putzplänen und Hygiene herumschlagen müssen. Das ist Aufgabe derjenigen, die dafür bezahlt werden und von denen man Leistung und Erfolg erwarten darf. Der Besuch der Ausschussmitglieder war hier wenig erhellend: ein angekündigter Besuch bringt eben nichts, obwohl sich schon dabei einige Defizite zeigten. Es bringt aber auch nichts, mit dem Papiertaschentuch auf den Spiegeloberkanten zu prüfen: Wenn man sucht, findet man auch in jedem Privathaushalt etwas. Zum Thema Schönheitsreparaturen: Die Stadtverwaltung gibt an, dass z.B. die Malerarbeiten in den Klassenräumen im Budget der Schule enthalten sind. Dann ist es gewollte wirtschaftliche Unabhängigkeit, wenn die Schule über die Ausgaben entscheidet. Wenn sie aber spart, um andere Projekte zu finanzieren, darf sie sich nicht bei der Stadt über Rückstau bei den Malerarbeiten beschweren. Das ist die Kehrseite von Budgetverantwortung. Zum Thema schlechte Raumluft: Hier geht es zwar auch um bauliche Mängel (Belüftungsanlage ist kaputt, Staub in der Schalldämmung der Decken), zentral ist aber das Lüftungsverhalten der Nutzer. Hier verlangen wir auch Vernunft und Verantwortungsgefühl von Schülern und Lehrern. Man kann sich nicht ernsthaft bei der Stadt beschweren, wenn man selbst zu wenig lüftet. Zum Vorgehen: Wir fordern von der Stadtverwaltung ein pragmatisches und praktisches Vorgehen. Es ist nun eine Entscheidung über das Fußbodenmaterial zu treffen, dann sind die vorgesehen Mittel dafür einzusetzen. Ob man eine Investitionssumme, die in der mittelfristigen Finanzplanung eingestellt ist, verschiebt oder z.B. die Mittel für 2011, 2012 und 2013 im Jahr 2012 konzentriert, darüber kann man reden. Den Eltern, Schülern und Lehrern der Realschule wollen wir aber zeigen, dass wir uns für sie einsetzen. Das zeichnet sich nach der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt am 09.Februar auch ab. Was wir aber nicht wollen ist ein Kaputtverwalten einer Sache über die Konsens besteht. Also: kein Ausschreibungs- und Vergabemarathon, keine Gutachten, keine unnötige Zeitverzögerung von der Stadtverwaltung! Es kann in den Sommerferien losgehen, wenn alle Beteiligten mitziehen.
 

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