OV Mühlhausen und Walldorf bei Friedrich Ebert Der Ortsverein Mühlhausen - Rettigheim – Tairnbach hatte zu einer Exkursion mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Heidelberg eingeladen. Ziel war die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, die eine völlig überarbeitete Ausstellung von Leben und Werk des ersten Reichspräsidenten der Deutschen Republik bietet. Nebenbei sollte getestet werden, wie man aus der Provinz ohne Benutzung des eigenen Autos nach Heidelberg und auch wieder zurück kommen kann. Das Studium der Fahrpläne ergab, dass das in einer Richtung ganz gut funktioniert, man aber für eine abendliche Rückfahrt besser ein privates Verkehrsmittel am nächstgelegenen Bahnhof Wiesloch-Walldorf stehen hat. Alternativ kann man natürlich in Heidelberg übernachten, nicht gerade eine angemessene Lösung.
Der Ortsverein Walldorf, auf der S-Bahn-Strecke liegend, war da günstiger aufgestellt. Er beteiligte sich an dem Test und nahm die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Unternehmen mit dem Nachbarverein wahr.
Das sollten die Teilnehmer nicht bereuen. Nach einer Einführung durch Walter Mühlhausen – Autor einer Ebert-Biografie – geleitete Holger Schröder durch die Ausstellung. Auf 48 Quadratmetern hatten die Eltern von Friedrich Ebert mit ihren sechs Kindern gelebt, dabei gehörte die Familie des Schneidermeisters Karl Ebert durchaus nicht zu den Armen. Die Wohnung zeigt zwar wenig Originales, vermittelt aber einen guten Eindruck von der Zeit, in die Eberts erste 17 Lebensjahre fielen (1871-1888). Die eigentliche Ausstellung bedient sich modernster Technik in der Darstellung des Lebensweges Friedrich Eberts. Seine Wanderjahre, sein Aufstieg vom Parteiarbeiter zum Parteifunktionär bis zum Parteiführer, zum Revolutionär wider Willen und schließlich zum Staatsoberhaupt werden lebendig. Seine Rolle als Wegbereiter der Demokratie wird gewürdigt, es fehlen jedoch auch Hinweise auf Versäumnisse nicht, die letztlich zum Untergang der Weimarer Republik führten.
Mit einem Überraschungsbesuch des Bundestagskandidaten Dr. Lars Castellucci endete die Führung und ging in eine Stärkung in einem Lokal am Rande des Heidelberger Weihnachtsmarktes über. Trotz nicht idealer öffentlicher Verkehrsverbindungen kamen die Teilnehmer wieder gut zuhause an.
Dieter Lattermann