Experimente am lebenden Objekt

Veröffentlicht am 22.12.2005 in Landespolitik
 

Ute Vogt: „Statt Experimente am lebenden Objekt braucht Baden-Württemberg eine Bildungspolitik mit Konzept“

Nach Ansicht der SPD Baden-Württemberg verstrickt sich die Landesregierung in der Bildungspolitik immer mehr in kurzatmigem Aktionismus. Jüngstes Beispiel ist nach den Worten der SPD-Landesvorsitzenden Ute Vogt das Jugendbegleiter-Programm.

Zwar sei es zu begrüßen, dass sich Schule ihrem gesellschaftlichen Umfeld öffne, erklärte die SPD-Chefin. Gleichzeitig könne aber Ehrenamtlichkeit nicht pädagogische Professionalität ersetzen. „Die Ausbeutung des Ehrenamts ist keine Lösung für fehlende Unterrichtsversorgung“, so Vogt. „Oettinger und sein Kultusminister Rau setzen die Schavan’sche Baustellen-Politik fort, anstatt mutige und entschlossene Schritte zur flächendeckenden Einführung von Ganztagesschulen zu gehen. Statt Experimente am lebenden Objekt – nämlich den Kindern in der Schule – braucht Baden-Württemberg eine Bildungspolitik mit Konzept.“

Aus Angst vor den Gegnern der Ganztagesschulen in seiner eigenen Partei weigere sich Oettinger, echte Ganztagesschulen einzuführen und sie auch mit dem erforderlichen pädagogischen Personal auszustatten. Das Jugendbegleiter-Programm Oettingers stehe für eine „Ganztageschule light“, das heißt eine Ganztagesschule ohne pädagogische Konzeption und ohne zusätzliches pädagogisches Personal. Für das Betreuungsangebot am Nachmittag würden nun vielerorts die Eltern auch noch zur Kasse gebeten. Vogt: „Die Landesregierung laviert herum, während die Eltern mit ihren Beiträgen für diese verfehlte Bildungspolitik bezahlen müssen. Solche Elternbeiträge sind die Einführung des Schulgeldes durch die Hintertür.“

Eine weitere Konsequenz der Politik des Hin- und Herlavierens zeige sich beim Thema Unterrichtsausfall. Die neueste Stichprobenerhebung zeige, dass nach wie vor massiv Unterricht ausfalle, teilweise sogar noch stärker als vor vier Jahren. „Anstatt für ausreichend Lehrstellen zu sorgen, versucht die Landesregierung, die Situation schön zu reden“, sagte Vogt.

An den Gymnasien beispielsweise seien 5,1 Prozent des Unterrichts ausgefallen. Dies bedeute eine Zunahme des Unterrichtsausfalls um 0,5 Prozent im Vergleich zur letzten Stichprobenerhebung im November 2001. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um das achtjährige Gymnasium sei dies „ein unhaltbarer Zustand“, erklärte die SPD-Vorsitzende.

Andreas Reißig
Pressesprecher

 

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