Ergebnisse des Koalitionsausschusses vom 14. Mai 2007

Veröffentlicht am 16.05.2007 in Bundespolitik
 
1. Ausbau der Kinderkrippen
Die SPD hat sich in zwei Punkten vollständig durchgesetzt.

2. Mindestlohn
Es konnte kein Durchbruch erzielt werden.

3. Bonus für Arbeit
Einen Durchbruch haben wir in Bezug auf unser Modell „Bonus für Arbeit“ erzielt.


1. Ausbau der Kinderkrippen
Die SPD hat sich in zwei Punkten vollständig durchgesetzt. Es wird einen Rechtsanspruch auf eine Kinderbetreuung ab Eins geben. Dieser Rechtsanspruch tritt 2013 in Kraft,wenn der bedarfsgerechte Ausbau der Krippenplätze abgeschlossen ist.Weiterhin wird sich der Bund an allen Kosten, also nicht nur an den Investitionskosten sondern auch an den laufenden Kosten beteiligen und damit Länder und Kommunen deutlich unterstützen. Der Anteil der Bundesunterstützung wird bei einem Drittel der Investitions- und Betriebskosten liegen. Von dieser Unterstützung des Bundes sollen auch die ostdeutschen Länder profitieren. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Peer Steinbrück und Ursula von der Leyen wird die näheren Finanzierungs- und Refinanzierungsfragen klären. CDU und CSU bestanden auf einem finanziellen Ausgleich für die Eltern, die ihre Kinder nicht in einer Krippe betreuen lassen wollen. Ein solcher Ausgleich ist aber keineswegs beschlossen worden, sondern soll geprüft werden. Unter dem Strich: Ein großer Erfolg für die Positionen der SPD, Details werden bis zum nächsten Koalitionsausschusses am 18. Juni zu klären sein.

2. Mindestlohn
Es konnte kein Durchbruch erzielt werden. Die SPD-Position, einen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen, ist mit der CDU/CSU nicht zu machen. Auch über die Einbeziehung weiterer Branchen durch das Entsendegesetz konnte keine Einigung herbeigeführt werden, weil CDU/CSU auf einem Vetorecht für Arbeitgeber bestanden. Die Unionsparteien haben im Koalitionsausschusses nicht zugestimmt, dass über Rechtsverordnung für weitere Branchen über das Entsendegesetz ein Mindestlohn festgelegt wird. Sie wollen, dass ein Tarifausschuss, in der zur Hälfte die Arbeitgeberverbände vertreten sind, diesem Mindestlohn zustimmen muss. Dies ist für die SPD nicht zustimmungsfähig. Auch konnte es keine Einigung geben im Bezug auf die Untergrenze für sittenwidrige Löhne. Die SPD ist sich der breiten Unterstützung der Bevölkerung für Mindestlöhne bewusst und welch wichtiger sozialpolitischer Schritt Mindestlöhne in Deutschland sind. Deshalb werden wir auf unserer Position bestehen und alles versuchen, um in den nächsten Wochen zumindest einen deutlichen Einstieg in Mindestlöhne in der Koalition zu bekommen.

3. Bonus für Arbeit
Einen Durchbruch haben wir in Bezug auf unser Modell „Bonus für Arbeit“ erzielt. Ab einem bestimmten Mindesteinkommen (ca. 800 Euro) wird ein Erwerbstätigenzuschuss gezahlt. Dieser mit steigendem Einkommen bis zu einer bestimmten Obergrenze (ca. 1.300 Euro bei Alleinstehenden) auf Null abgeschmolzen (für Paare entsprechend höher). Dadurch ist es möglich, Menschen, die derzeit ergänzend ALG II erhalten, aus der Hilfebedürftigkeit herauszunehmen. Ein großer Erfolg für uns Sozialdemokraten. Somit bleibt festzuhalten: Im Bereich Krippenausbau haben wir uns mit zwei zentralen Forderungen voll durchsetzen können, bei unserem Modell „Bonus für Arbeit“ haben wir einen Durchbruch erzielt, beim Mindestlohn verharrt die CDU und CSU in einer Verweigerungshaltung.
 

Homepage SPD Rhein-Neckar

Aktuelle Termine

04.05.2024, 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Roten Radtour durch Walldorf

Rathausvorplatz Walldorf

Für uns im Bundestag

für uns im Bundestag

AKTUELLES AUS DEM LAND

Für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen: Tarifvertragsgesetz ist 75 Jahre alt!

Am 9. April 2024 feierte das Tarifvertragsgesetz sein 75-jähriges Bestehen. Seit seiner Einführung im Jahr 1949 legt es die Rahmenbedingungen für Tarifverhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften fest. Diese Tarifverträge sind seit jeher Garanten für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen, und sie spielen eine entscheidende Rolle bei der sozial-ökologischen und digitalen Transformation unserer Wirtschaftsordnung.

Am 20. April haben wir mit vielen engagierten Genoss:innen und Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Wiesloch unseren Auftakt in die heiße Phase des Europa- und Kommunalwahlkampfes begangen. Unser Spitzenkandidat René Repasi machte deutlich, um welche Errungenschaften der Europäischen Union es im anstehenden Wahlkampf zu kämpfen gilt: "Europa schützt die Demokratie, Europa steht für die offenen Grenzen und Europa ist gebaut auf den Werten von Toleranz und Rechtsstaatlichkeit - alles Dinge, die die Rechtspopulist:innen ablehnen. Sie wollen Europa abbauen und schleifen - das können und werden wir nicht zulassen!".

Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampf-Phasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.

 

Freitagspost

Ludwig Wagner Preis

BIWU

BIWU

move21 (neues Fenster)