Zeitreise ins Eozän mit der SPD Walldorf für 20 Jungforscher

Veröffentlicht am 17.08.2015 in Ortsverein
 

Die ganze Gruppe vor der Nachbildung eines Krokodils aus dem Eozän in Originalgrößegröße

Walldorf. Auch in diesem Jahr bot die SPD Walldorf wieder unter Leitung der Gemeinderätin und Geologin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau einen naturwissenschaftlich/geologischen Ferienspaß für 20 Kinder an. Mit von der Partie waren Roland Portner, Petra Wahl, Elisabeth Krämer und Ulrike Kopizenski.

Pünktlich um 9:00 ging es von Walldorf mit einem Bus nach Norden in die südlich von Darmstadt liegend Grube Messel. Dort angekommen wurden die wissbegierigen Jungforscher und ihre Begleiter von der Biologin Christine Hogefeld empfangen, die durch die Grube führte. Ohne ortskundige Führung ist der Zutritt zu diesem UNESCO Welterbe nicht erlaubt. Außerdem musste jeder versprechen, dass er nichts, auch kein noch so kleines Steinchen, aus der Grube mit nach Hause nimmt.

Die Grube Messel ist ein spannender Ort, denn man kann dort einen Blick in die Urgeschichte der Erde werfen. Besondere geologische Umstände haben dazu geführt, dass dieser Ort als "Fenster in eine vergangene Welt" so erhalten ist, erklärte Christine Hogefeld der Gruppe.

Vor 47 Mio Jahren im Eozän, als es die Dinosaurier schon nicht mehr gab, aber die Evolution uns Menschen noch nicht hervorgebracht hatte, lebten um und in dem Maarkratersee die Vorfahren vieler Tiere: Pferde, Krokodile, Knochenfische und allerlei Insekten, Vögel und Frösche. Sie alle waren Bewohner des Regenwalds, der sich unter den damaligen Klimabedingungen dort gebildet hatte. Schließlich war man aufgrund der plattentektonischen Verschiebungen damals deutlich dichter am Äquator.

Der faule Schlamm am Boden des Maarkratesees hat viele vollständige Exemplare der damaligen Lebensgemeinschaften unter anoxischen Bedingungen in den Ölschiefern, sogenannte Schwarzpelite, für die Nachwelt erhalten. Zu den spektakulärsten Entdeckungen in der Grube Messel zählt das Urpferd, das die Kinder ganz besonders begeistert hat. Sie konnten das Skelett als Nachbildung direkt in der Grube bewundern. Nur ca. 40cm hoch war es und anders als das heutige Pferd, das an die Lebensweise im offenen Gelände angepasst ist, haben die Ur- Pferdchen im grünen Dickicht Schutz vor Feinden gesucht und durften daher nicht allzu groß werden.

Die insgesamt 19 Kinder aus Walldorf, Wiesloch und Dielheim erfuhren auch, viel über die jüngere Geschichte dieses Ortes, der nun als Weltnaturerbe seit 1995 unter dem Schutz der UNESCO steht. In Messel hatte man im 19. Jahrhundert angefangen ölhaltige Schiefer abzubauen. Das Erdöl verdrängte Mitte des 20 Jahrhunderts das in der Grube geförderte Schieferöl vom Markt und die Gesteine aus der Grube wurden zur Produktion von Porenbeton verwendet. 1971 wurde die Grube endgültig geschlossen und sollte eigentlich als Mülldeponie genutzt werden. Dafür hatte man bereits die Grube trockengelegt und andere Vorkehrungen getroffen. Damit wäre das "Fenster in eine vergangene Welt" für immer zerstört worden.

Trotz großer Hitze lauschten die Kinder interessiert. Sie hatten auch selber Gelegenheit auf Fossiliensuche zu gehen. Selbst die versteinerten Ausscheidungen der Tiere, sogenannte Koprolithen, wurden zu einer tollen Entdeckung. So haben wir einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise der Paläontologen erhalten, die in akribische Feinarbeit Schicht für Schicht vorsichtig abheben, um die Fossilien möglichst vollständig freizulegen und dann zu konservieren. Viele hundert Fundstücke bergen, zählen und bestimmen Forscher hier jedes Jahr und archivieren wichtige Stücke für weitere Forschungszwecke.

Etwas ganz besonderes kam als „unerwartete Erfrischung“ zum Schluss. Am Rande der Grube hat man zur Untersuchung der Schichtenfolge eine mehr als 400m tiefe Bohrung abgeteuft und Grundwasser aus der Tiefe kann man heute in einem Brunnen heraussprudeln lassen. Das war ein Riesenspaß bei Temperaturen von fast 40 Grad, denn die Kinder konnten ihre Sonnen-Kappen füllen und das kühle Nass über den Kopf gießen. Mit tollen Eindrücken ging es dann zurück nach Walldorf, jeder ausgestattet mit einem Urzeittierposter, denn die Versteinerungen mussten man ja in der Grube lassen.

 

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