Der Kandidat und das Publikum Viele Informationen über Friedrich Scheerer hatten die Bürgerinnen und Bürger Walldorfs bereits erhalten. Auf Plakaten, Anzeigen in der Walldorfer Rundschau, im Internet und auf verteiltem Informationsmaterial hatte er seine Ideen, was er in Walldorf bewegen möchte, bekannt gemacht. Kontakte konnte er knüpfen an Infoständen, bei Hausbesuchen, beim Besuch öffentlicher Einrichtungen und Walldorfer Firmen. Eine Reihe von Bürgerinnen und Bürgern wollten sich aber einen persönlichen Eindruck verschaffen. Sie kamen in den „Pfälzer Hof“, um seine Schwerpunkte noch einmal von ihm zu hören und Fragen zu stellen.
Scheerer begann sein Referat mit Betrachtungen über die Lage der meisten Städte und Gemeinden: Ihre Bevölkerung schrumpft, es gibt immer weniger Junge und umso mehr Alte. Man ist auf Zuzug angewiesen. Dazu müssen attraktive Angebote gemacht werden. Kinderbetreuung nach Bedarf, nicht nach starren Regeln, müsse geboten werden. Ein Kulturangebot sollte nicht nur Klassisches für den Bildungsbürger bieten, sondern auch insbesondere für die Jugend attraktiv sein. Die strukturellen Voraussetzungen für Telearbeitsplätze müssten vorhanden sein.
Darüber sollten aber auch Ältere und Behinderte nicht vergessen werden. Der Wunsch zum Älterwerden in den eigenen vier Wänden sollte unterstützt werden. Ein „mobiles Rathaus“ würde den Umgang mit Behörden erleichtern.
Eine neue Sicht auf das Rathaus als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger strebt er an. Transparenz dort getroffener Entscheidungen sei erforderlich. Dazu gehöre z. B. der Zugang zu Protokollen der Gemeinderatssitzungen im Internet.
Ein auf den ersten Blick utopisch erscheinendes Ziel der Energieautarkie Walldorfs hält er zumindest für Wohngebiete für erreichbar.
Angesichts des großen Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund sei ein kommunales Integrationskonzept nötig. Ohne die Mitwirkung der Einwohner ginge allerdings nichts. Das Ehrenamt spiele eine wichtige Rolle und müsse anerkannt sein. Und natürlich müssten die großen Steuerzahler, die ansässigen Firmen, aber auch ihre Mitarbeiter, in die kommunalpolitischen Planungen einbezogen werden.
Die Ziele des Kandidaten fanden keinen Widerspruch. Man wollte allerdings wissen, warum er sein Bürgermeisteramt in seinem derzeitigen Wirkungsort aufgeben wolle. Vieles dort auf den Weg gebracht zu haben und nun Neues zu wagen, sei seine Motivation.
Eine Frage, warum man ausgerechnet ihn wählen solle, wenn doch auch die Mitbewerberin und die Mitbewerber gute Absichten bekundeten, konnte er überzeugend beantworten: Mit seiner Erfahrung als Bürgermeister von Mönchweiler kann er unmittelbar in ein neues Amt als Walldorfer Bürgermeister einsteigen, es nahtlos fortführen und an seinem Ausbau zu arbeiten beginnen. Davon ist die SPD Walldorf überzeugt, er ist ihre erste Wahl für Walldorf.