Schröder-Ritzrau und Ferner: Politische Frauenpower lud ins LUXOR Walldorf zu politischem Kino
Unsere Landtagskandidatin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau hatte zu einer Sondervorstellung und politischer Diskussion mit Elke Ferner, der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium und Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in den Luxor Filmpalast in Walldorf eingeladen. Über 150 Interessierte, zumeist Frauen, waren der Einladung gefolgt.
Das Thema Chancengleichheit und Wahlrecht ist insbesondere für die nahenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg wichtig. Schröder-Ritzrau gab zu bedenken, dass das Landeswahlrecht in Baden-Württemberg den Anforderungen der Chancengleichheit nicht gerecht wird. Leider ist hier eine Änderung in der vergangenen Legislaturperiode nicht geschehen und so gibt es für die zukünftige Regierung des Landes noch Einiges zu tun. Sie forderte auf genau hin zu sehen, welche Parteien in ihren Wahlprogrammen hier für Parität von Frauen und Männern eintreten.
Zur derzeitigen Situation konnte Schröder-Ritzrau auch Zahlen nennen; nur 20,3% der Abgeordneten im Landtag Baden-Württembergs sind Frauen. Damit bildet unser Bundesland deutschlandweit das Schlusslicht beim Frauenanteil in den Landesparlamenten, so Schröder-Ritzrau, und forderte das Publikum auf, am 13. März wählen zu gehen, um auch beim Thema Chancengleichheit ein deutliches Zeichen zu setzen. Die Wahlbeteiligung von Frauen ist leider auch immer noch niedriger, als die von Männern. Auch der Landesfrauenrat hat mit einer großen Kampagne auf diese Missstände aufmerksam gemacht.
Elke Ferner ging zunächst auf das Thema der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit ein. Das Recht auf gleiche Bezahlung kann zwar individuell eingeklagt werden, dies geschieht aber nur in seltenen Fällen – es ist also ein Recht ohne Praxis. Ferner sieht die Durchsetzung dieses Rechts als eine Aufgabe des Gesetzgebers an.
Die Frauenerwerbsquote von 72% erscheint zunächst erfreulich. Sieht man jedoch genauer hin, welche Art von Beschäftigung häufig genannt wird, finden wir Teilzeitbeschäftigung und geringfügige Beschäftigung. Dies führt unweigerlich auch zu geringen Rentenansprüchen.
Junge Familien möchten dem Modell des 'Hinzuverdienens' durch die Frau nicht mehr folgen, so Ferner, nicht zuletzt wegen der zunehmend guten und sehr guten Ausbildung der Frauen. Um so ein Lebensmodell zu unterstützen, wurde in den letzten Jahren insbesondere von der SPD viel für die Bereitstellung von Kitaplätzen für die Ganztagsbetreuung getan. Nun müssen auch die Ganztagsschulen folgen. Auch die Beitragsfreiheit von Kinderbetreuung ist in dem Zusammenhang eine wichtige Forderung.
Auch wies Ferner auf die Probleme der typischen Frauenberufe in der Pflege und in der Erziehung hin. Noch immer lässt die Anerkennung und Wertschätzung dieser Berufe zu wünschen übrig. Die genannten Herausforderungen zeigen, wie wichtig es ist, dass Frauen sich in der Politik engagieren.
Im Anschluss wurde der Film 'Suffragette – Taten statt Worte' gezeigt. Die Biografie einer Arbeiterin, Ehefrau und Mutter, die sich 1912 den Suffragetten anschließt, die das Frauenwahlrecht in England erkämpft haben. Ein bewegender Film, der zeigt, wie erst durch militantes Vorgehen die Frauen ihr Wahlrecht erkämpfen konnten. Sehenswert.