Der Landtagskandidat Hansjörg Jäckel im Gespräch Schwarz-Gelb versucht es jedenfalls. Nach dem dank Bundestagsmehrheit beschlossenem Ausstieg aus dem Ausstieg waren die Restlaufzeiten der Atomkraftwerke verlängert worden. Dummerweise folgte die Natur der Argumentation dafür nicht und zeigte mit einem Erdbeben, einem darauf folgendem Tsunami und einem drohenden Super-Gau in einem hochtechnisierten Land, wie wenig der Mensch riskante Technologien beherrscht.
In ihrer Ratlosigkeit stellt sich Frau Merkel nun als Vorkämpferin einer Energiewende dar. „Moratorium“ nennt sie ihre Denkpause. Dabei hat die Opposition schon längst ein Umdenken in der Energiepolitik gefordert. Merkels Manöver ist durchsichtig, die bevorstehenden Landtagswahlen drohen, in einem Desaster zu münden. Das wurde auch an den Informationsständen in Walldorf deutlich: Viele Besucher unterzeichneten die Unterschriftenlisten der SPD für einen schnellstmöglichen wirklichen Ausstieg. Am benachbarten CDU-Stand mussten sich die dortigen Wahlkämpfer die Bezeichnung „Wendehälse“ gefallen lassen.
Dieter Lattermann