Thesen zur Schulpolitik

Veröffentlicht am 26.03.2015 in Kommunalpolitik
 

Thesen zur Schulpolitik in Wiesloch

Die SPD-Fraktion ist erfreut, dass neben der Einrichtung der Ganztagesgrundschule an der Sibylla-Merian-Schule die sinnvolle Schulentwicklung der Stadt Wiesloch mit der Genehmigung der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Wiesloch zum Schuljahr 2015/16 deutlich wird.

So kann nun der Beschluss des Gemeinderats von 2004, Ganztagesschulen in Wiesloch anbieten zu können, endlich in die Tat umgesetzt werden.

Dass dies nicht ohne zusätzliche Kosten für den laufenden Betrieb aber auch für notwendige bauliche Maßnahmen möglich sein wird,  steht außer Frage.

Immer war den Verantwortlichen in der Stadt der gute Bildungsstandort Wiesloch ein wichtiges Moment in der Entwicklung der Kommune. Schon immer und gerade in schwierigen Haushaltssituationen bekräftigte der Gemeinderat, <Zitat aus dem Vorwort des Oberbürgermeisters im Schulberichts2011> „vor dem Hintergrund der erforderlichen einschneidenden Haushaltkonsolidierungsmaßnahmen“, dass der Bereich der Bildungseinrichtungen innerhalb der vielen Aufgaben einer Kommune die höchste Priorität besitzt“ (Beschluss vom 25.05.2015).

So stehen wir wieder in einer schwierigen Finanzlage vor der Situation, weitragende Entscheidungen für die Zukunft der Bildungseinrichtungen, für die die Stadt Wiesloch Verantwortung trägt, zu treffen.

Die Investitionen für die Ganztagesgrundschule an der Sibylla-Merian-Grundschule sind so zu planen, dass ein Beginn der neuen Schulsituation reibungslos möglich ist, aber auch nur in dem Umfang umgesetzt werden müssen, wie es tatsächlich erforderlich ist.

Hier wird es auch sehr wichtig sein, die Dimensionen richtig einzuschätzen, wenn man die Entscheidungen der Eltern der kommenden Erstklässler kennt. Dies wird erst nach dem Anmeldeverfahren im März sein. Eine sehr spannende Situation. Ist die Entscheidung richtig bezüglich der Zügigkeit der Kernstadtgrundschulen? Oder muss man auf die Elternwünsche hin neue Überlegungen zur Gestaltung und Funktion der einzelnen Grundschulen anstellen?

Noch spannender ist die Entwicklung der Schullandschaft bei den weiterführenden Schulen.

Durch die Genehmigung dreier Gemeinschaftsschulen in der Region (Wiesloch, Dielheim und Mülhausen) werden sich neue Schülerströme entwickeln.  Ob dies sich als etwas Positives für die Stadt Wiesloch zeigen wird, werden auch hier erst die Anmeldezahlen im März verdeutlichen.

Die beiden Standorte in der Nachbarschaft dürften zu einer Entlastung der Situation an der Realschule Wiesloch führen (Es werden vermehrt Dielheimer und Rauenberger Kinder vor Ort oder in Mülhausen zur Schule gehen). In wieweit das Ottheinrich-Gymnasium davon mittelfristig betroffen sein wird, wird vor allem an der Qualität der Arbeit an den Gemeinschaftsschulen in Dielheim und Mülhausen liegen.

Einher gehen könnte also eine gewisse Entlastung der Schulen im Schulzentrum.

Weshalb ist der zwar verschobene aber beabsichtigte Neubau der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum?

Das derzeitige Schulhaus in der Gerbersruhstrasseist auf Dauer nicht geeignet, Raum für eine mindestens zweizügige Gemeinschaftsschule, die ja als Ganztagesschule geführt wird, bereitzustellen.

So solide und für die damalige Zeit sinnvoll gestaltete Schulgebäude war, erfüllt es viele Notwendigkeiten für die kommende Schulform nicht und kann auch kaum in einen sinnvollen Zustand hierfür gebracht werden. Das Schulgelände ist für einen angemessenen Ganztagesbetrieb zu klein. Der Zuschnitt der Räumlichkeiten im Innern sind nur unter Abstrichen für einen Betrieb als Gemeinschaftsschule (offene Lernbereiche, Aufenthaltsräume für die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Funktionen u.a.) neu gestaltbar. Für gewisse Inklusionssituationen wird auch nach Umbaumaßnahmen (etwa zur Barrierefreiheit), die mit extrem hohen Kosten verbunden wären,  keine befriedigende Raumgestaltung möglich sein.

Ein Standort für eine Gemeinschaftsschule im Schulzentrum hat mehrere Vorteile:

im Schulzentrum würden dann alle weiterführenden Schulen in Wiesloch vorhanden sein.

  • Relativ klar sind sogenannte Agglomerationsvorteile, da die Infrastruktur (ÖPNV, Schulverpflegung, außerunterrichtliche Angebote (z.B. für die Pausengestaltung)) gemeinsam genutzt werden könnte oder auch sich ergänzend bereitgestellt werden könnte.
  • Durch die räumliche Nähe kann auf Schülerstromänderungen relativ unproblematisch reagiert werden.
  • Die gemeinsame Nutzung von Schul- und insbesondere Fachräumen wird ermöglicht.
  • Alle weiterführenden Bildungswege nach der Grundschule bis zum Abitur sind auf einem Gelände (Gymnasium, Realschule mit Werkrealschul-abschlussmöglichkeit als Halbtagesschule, Gemeinschaftsschule als Ganztagesschule, Förder- und Sonderschulen, berufsbildende Schulen).
  • Das soziale Zusammenleben aller Schülerinnen und Schüler ohne Ausgrenzung einzelner Gruppen könnte gewährleistet sein (Abbild der Gesellschaft)
  • Bei einem Schulwechsel (innerhalb der Schulformen bzw. nach einem Abschluss) sind keine räumlichen Wechsel erforderlich. Die Schülerinnen und Schüler müssten nicht ihr soziales Umfeld verlassen.
  • Die Schulsozialarbeit könnte sinnvoll ausgebaut werden. Alle Schülerinnen und Schüler sowie die für die Erziehung Verantwortlichen (Schulleitungen. Lehrkräfte u.a.) sind in einer räumlichen Nähe erreichbar, was auch für die betroffenen Eltern vorteilhaft sein würde. Für die schulspezifische Sozialarbeit an den einzelnen Schulen sind dennoch auch Stützpunkte an den jeweiligen Schulen notwendig.
  • Die Neuerrichtung eines Realschulgebäudes kann so geplant werden, dass es zum gegebenen Zeitpunkt bedarfsgerecht gebaut wird.

 

Alle immer wieder geäußerte Befürchtungen, dass die große Menge von Schülerinnen und Schülern im Schulzentrum Probleme erzeugen bzw. vervielfältigen, sind eigentlich unbegründet, da das Zusammenleben oder das Nebeneinanderleben der Schülerinnen und Schüler in der Regel gut funktioniert (Langjährige Erfahrung).

Sicher sind die Belastungen des Haushalts in den kommenden Jahren mit dem bau einer Gemeinschaftsschule sehr hoch, aber die langfristige Rendite der neuen Bildungseinrichtung ist bei dem derzeitigen niedrigen Zinsniveau sehr hoch.

Sehr positiv ist die Bereitschaft des Kollegiums der Gerbersruhschule trotz der Verschiebung der Baumaßnahme um ein Jahr den Start der Gemeinschaftsschule im alten Gebäude mit großem Engagement  umzusetzen  angekommen.

 

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