Ausschreibe- und Vergabekriterien für das Schulessen

Veröffentlicht am 02.07.2022 in Gemeinderatsfraktion
 

Das Schulessen ist wichtiger Bestandteil unserer Schulen. Gerade in einer Zeit, in der Menschen immer ungesünder leben und der Raubbau an der Natur durch eine weltweit immer stärker intensivierte Landwirtschaft mit all ihren negativen Begleiterscheinungen voranschreitet, ist gesunde und ausgewogene Ernährung gerade in den Bildungseinrichtungen von besonderer Bedeutung. Gesund und wohlschmeckend, Großteils regional und nachhaltig soll es sein, Elternbeiräte in die Ausarbeitung der Ausschreibung eingebunden und auch andere Möglichkeiten der Vergabe geprüft werden. Weitere Punkte kamen in der Vorberatung noch ergänzend hinzu. Aber gerade hier sehen wir – und das wurde bereits in der Vorberatung deutlich – ein Problem. Wie definiert man „gesund“ und ganz besonders: was ist „wohlschmeckend“? Was bedeutet „regional“ oder der sehr pauschale Begriff „nachhaltig“?

Hier stößt man sehr schnell an Grenzen, nämlich an solche, dies zum einen konkret zu definieren, zum anderen dies danach gerichtsfest ausschreiben zu können.

Nehmen wir das Beispiel „regional“. Man kann nur schwerlich einen konkreten Umkreis um Walldorf definieren, zumal dies gerade den Caterer in größte Nachweisschwierigkeiten bringen würde. Nähme man Baden-Württemberg als Maßstab, müsste man sich fragen, warum Äpfel vom Bodensee in Ordnung sind, aber die aus dem nahen Südhessen nicht und bezöge man sich auf Deutschland, wären Artikel aus Anbaugebieten nahe der polnischen Grenze in Ordnung, aus dem Elsass hingegen nicht. Der Teufel steckt hier im Detail. Definieren Sie doch mal „nachhaltig“. Ich habe es versucht und hierzu im Internet recherchiert. Es ist unmöglich, hier eine konkret greifbare Definition zu finden.

Auch hinsichtlich eines etwaigen Bio- oder Fair-Trade-Anteils stößt man sehr schnell an Grenzen. Was, wenn etwas nicht in der geforderten Qualität lieferbar ist? Dann müsste versucht werden, es weltweit zu beschaffen, was die bisherigen Kriterien völlig ad absurdum führen würde. In anderen Bereichen, z. B. Bio-Fisch, gibt der Markt solche Mengen erst gar nicht her.

Und am Ende soll das Essen auch noch bezahlbar bleiben. Man darf nämlich nicht vergessen, dass es Menschen gibt, für die ein halber Euro oder gar mehr pro Tag sehr viel Geld sind, zumal sich gerade wegen des Ukrainekriegs eh bereits alles verteuert.

Was aber in der Vorberatung sehr deutlich wurde war, dass man sich die Verwaltung bisher bereits sehr wohl um eine gewisse Nachhaltigkeit bemüht und auch schon ein Bio-Anteil gegeben ist, welcher aktuell bei 20% liegt. Auch die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Verpflegung in Schulen werden bereits umgesetzt.

So ist es aus unserer Sicht um unser Schulessen gar nicht so schlecht bestellt wie manchmal behauptet wird. Hier würden wir uns eine deutlich bessere Kommunikation nach außen zur Aufklärung der Schüler- und Elternschaft wünschen. Einer Verbesserung der Ausschreibe- und Vergabekriterien stehen wir dennoch offen gegenüber. Jedes noch so kleine Bisschen trägt dazu bei, das Essen, in welcher Form auch immer, „besser“ und „fairer“ werden zu lassen.

Die SPD-Fraktion stimmt deshalb dem Antrag zu, eine Neufassung der Ausschreibungsmodalitäten / des Leistungskatalogs für die Versorgung mit Essen an den Walldorfer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen entsprechend zu erarbeiten.

Stadtrat Christian Schick

 

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