Stadtrat Manfred Zuber, Fraktionsvorsitzender
Die Zahl der Wohnungen unseres Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft wird nach den 18, die derzeit an der Heidelberger / Ecke Hebelstraße im Bau sind, um weitere 48 steigen. Das große Bauvorhaben am Ortseingang von Wiesloch kommend ist in 4 Häuser gegliedert, sodass für die jeweiligen Bewohner*innen eine eindeutige Adressbildung möglich ist. Die Gebäude wiederum gliedern sich in 3-geschossige Hauptbaukörper und ein von den Fassaden zurückgesetztes Attikageschoss. Von den 48 Wohneinheiten sind zehn 1 ½ -Zi.-Wohnungen, 14 3-Zi.-Wohnungen, 13 4-Zi.-Wohnungen und eine 5-Zi.-Wohnung. 14 Wohnungen sind barrierefrei.
Mit der gewählten Holz-Hybrid-Bauweise – nur das Untergeschoß mit der Tiefgarage bis zur Erdgeschoss-Bodenplatte und die Treppenhauskerne werden in Massivbauweise erstellt – ist das Ziel, ein nachhaltiges Bauwerk zu errichten, gut zu erreichen. Neben dem Energiesparen und einer modernen ökologischen Bauweise wird auch immer mehr die Nachhaltigkeit der Baukonstruktion wichtig, das heißt, man muss sich die Frage nach der Rückbau- und Kreislauffreundlichkeit der Baustoffe stellen. Deshalb wurde auch ein Fachbüro zu diesem Thema beauftragt. Das Prinzip „craddle-to-craddle“ bildet einen Ansatz für einen geschlossenen Rohstoffkreislauf im Bauwesen unter Verwendung kreislauffähiger Materialien.
Sicherlich, die Kosten sind hoch, das ist vor allem dem hohen energetischen Standard und der gewählten Baukonstruktion geschuldet. Dazu kommt noch die für die Erfüllung der Stellplatzpflicht erforderliche Tiefgarage. Auch wenn wir voraussichtlich eine ansehnliche Fördersumme (ca. 7 Mio. Euro) erhalten werden, sollte uns das aber nicht abhalten, weiterhin mögliche Einsparpotenziale zu „identifizieren und aufzuzeigen“ wie es in der Vorlage heißt.
In diesem Zusammenhang haben wir in der Vorlage unter „weiteres Vorgehen“ von der Absicht gelesen, vor der Umsetzung der Baumaßnahme mit einem ersten Ausschreibungspaket an den Markt zu gehen, um ein gutes Maß an Kostensicherheit zu kriegen. Das ist nach unserer Ansicht dringend erforderlich.
Der geplant früheste Baubeginn Frühjahr 2025 wäre die Fortführung der bisher sehr erfreulichen Zeitschiene: Das Preisgericht tagte am 2. Dezember 2022 – über die Vorplanung wurde im Ausschuss am 19. September 2023 beraten – und heute, am 11. Juni erfolgt der Beschluss über die Entwurfsplanung und der Baubeschluss. Das heißt: Knapp 1 ½ Jahre vom Preisgericht zum Baubeschluss! So kann´s gerne weitergehen!
In der Vorlage sind auf 18 Seiten nochmal alle Überlegungen zu den einzelnen, in der Vorberatung diskutierten Punkten wie Energiestandard, Wärmebereitstellung, Lüftungskonzeption, Photovoltaik, Außenbereich (Spielplatz mit Sonnensegel !) usw., ganz ausführlich zusammengefasst. Das macht auch den Arbeitsumfang deutlich, den Sie, Herr Tisch, mit Ihrem Team im letzten ¾ Jahr in das Projekt gesteckt haben – und das ist ja nicht das einzige Projekt, das dort gerade läuft!
Auf von der Stadt erworbenen Baugrundstücken ist ja bekannterweise der Passivhaus-Standard vorgegeben, das gilt natürlich auch für die Stadt als Bauherrin. Zur Beheizung und Warmwassererzeugung wird eine Sole-/Wasser-Wärmepumpe eingesetzt, das Sondenfeld ist unter der Tiefgarage geplant. Aufgrund der Erdwärme mit der Sole-/Wasser-Wärmepumpe ist der Einsatz von elektrischer Energie deutlich geringer und die Effizienz gegenüber der Luft-/Wasser-Wärmepumpe deutlich höher.
Vor allem die Dächer der Attikageschosse sollen mit einer PV-Anlage belegt werden. Die Absicht bzw. die Möglichkeit, den Mietern den vor Ort erzeugten Strom mit dem in der Vorlage aufgezeigten Modell anzubieten, unterstützen wir sehr gerne.
Die SPD-Fraktion stimmt diesem großen Bauvorhaben an der Wieslocher Straße, das für eine weitere Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt sorgt und natürlich auch der Bereitstellung der Kosten gerne zu.
Stadtrat Manfred Zuber