Zwischenbericht 2003: Im Westen was Neues

Veröffentlicht am 03.07.2005 in Arbeitsgemeinschaften
 

Das Weststadtprojekt der SPD Wiesloch

Der Wieslocher Westen ist ein Gebiet, das neben einigen durchaus attraktiven Wohngegenden auch Bereiche beinhaltet, die nach Ansicht vieler Anwohner sehr unansehnlich sind.
Daneben haben in der Weststadt zahlreiche Gewerbebetriebe und Dienstleister ihren Standort und erfahren von der Bevölkerung eine unterschiedliche Bewertung und Akzeptanz. Neben umweltfreundlichen Gewerbebetrieben und Dienstleistern gibt es auch Betriebe, deren Umwelteinflüsse bei den Anwohnern häufig für Unmut sorgen und Anlaß zu massiven Beschwerden geben. Zielkonflikte zwischen der Notwendigkeit der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Beeinträchtigung der Lebensqualität der Bewohner sind die Folge.

Die SPD Wiesloch hat im Rahmen des Weststadtprojekts vom Februar 2002 bis zum Juli 2003 folgende Termine wahrgenommen, um mit BürgerInnen der Weststadt und VertreterInnen dort ansässiger Institutionen und Betriebe ins Gespräch zu kommen:

21. Februar 2002: Informationsveranstaltung mit Bewohnern und SPD-Mitgliedern
05. März 2002: Gespräch mit Pfarrgemeinderat Hl. Dreifaltigkeit
07. März 2003: Besuch der Moschee und Gespräch mit Vertretern der islamischen Gemeinde
07. Mai 2002: Treffen mit Pfarrer Engelsberger und Vertretern der Christusgemeinde
02. Juli 2002: Meinungsaustausch mit Bürgerinitiative Wellpappe
10. Juli 2003: Gespräch mit der Geschäftsführung von Kappa Wiesloch
24. Juli 2003: Besichtigung der Kurpfalz-Werkstatt der Lebenshilfe
26. Juli 2003: Betriebsbesichtigung der Kappa Wiesloch

Aus diesen Gesprächen ergaben sich folgende Problemfelder für das Leben in der Weststadt:

- fehlende Infrastruktur ("Tante Emma"-Laden, Apotheke)
- fehlende öffentliche Einrichtungen (Gastronomie, "Bürgerhaus")
- Kinder und Jugendliche im Konflikt um die wenigen Freiflächen
- Verkehrs- und teilweise Parkprobleme
- brachliegende Grundstücke (z.B. "Posteck")
- soziale Brennpunkte (z.B. Sofienstr., Hoschket)
- Gefahr der Isolation bei älteren Bewohnern

Gleichwohl eröffnen sich aber im Westen Wieslochs auch Perspektiven für eine weitere positive Entwicklung unserer Stadt:

- Sanierung und Umgestaltung des Bahnhofs Wiesloch- Walldorf (in enger Kooperation mit der Stadt Walldorf)
- Schwetzinger Straße (insbesondere das Umfeld des ehem. Postgebäudes)
- Alte Heerstraße
- Südwestlicher Stadteingang (ehemaliges Gelände "Beton Wagner")
- MLP (Erweiterung, städtebauliche Akzente)

Aus den Anregungen der Bewohner und Gruppen, mit denen Gespräche geführt wurden, haben wir Projektvorschläge entwickelt, die nachstehend aufgeführt sind. Diese Vorschläge sollten nun parteiintern und vor allem mit der Gemeinderatsfraktion diskutiert und verabschiedet werden.
Bei Zustimmung könnten diese Projekte in einen Projektplan aufgenommen und Zug um Zug durch Anträge im Gemeinderat eingebracht werden. Nach den jeweiligen kommunalen Rahmenbedingungen (Finanzen) könnten diese Projekte dann kurz-, mittel- oder langfristig realisiert werden.

Mit einem Antrag der Gemeinderatsfraktion zur Erstellung eines „Städtebaulichen Rahmenplans“ für die Weststadt könnte dieses Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt und gestartet werden. Ein konkreter Zeitplan muß in der Fraktion bestimmt werden.

Thematische Schwerpunkte und Projekte, die sich für die SPD aus der Arbeit des Weststadtprojekts ergeben:

ÖPNV
Durch die Neustrukturierung der Linienführung im ÖPNV ab 01.01.2004 ist die ehemalige Linie 709 weggefallen. Dafür führt nun die Linie 704 in einer „abgespeckten“ Version über die Alte Heerstraße , Schul- und Sportzentrum/Gerbersruhstraße und Festplatz zur Innenstadt und umgekehrt. Aus den Taktzeiten ist unschwer zu entnehmen, daß sich das Angebot primär an den Unterrichtszeiten der Schulen orientiert. Eine Vielzahl von BürgerInnen (und nicht nur ältere) , die im Einzugsgebiet dieser Linie wohnen und die Innenstadt nur zeitaufwendig fußläufig erreichen, fühlen sich durch diese „gestreckten“ Takte benachteiligt. Auch die Bewohner des demnächst entstehenden Wohngebietes „Alte Heerstraße“ werden davon betroffen sein.
Generell gilt: Eine Anbindung des Westens (und Nordens) der Stadt im Halbstundentakt im Rahmen des Stadtbusses muß erreicht werden.
Wo es an Angeboten fehlt, wird sich auch keine Nachfrage entwickeln!

Schwimmbad
Das Schwimmbad Wiesloch ist im Sommer ein beliebter und viel besuchter Treffpunkt für Jung und Alt.
Der technische Zustand des Bades erfordert allerdings eine Sanierung des Bades, die in der mittelfristigen Finanzplanung mit 3 Millionen € veranschlagt ist.
Damit eine mögliche Schließung des Schwimmbades vermieden werden kann, besteht in naher Zukunft Handlungsbedarf. Wegen der angespannten Haushaltslage und der vielen anderen verschobenen Investitionen wären auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten (Bürgerbeteiligung o. ä.) zu diskutieren.
Der Umbau und die Sanierung der einzelnen Becken ist so zu realisieren, daß die ursprüngliche Zielsetzung - ein Schwimmbad für jedermann zu sozial verträglichen Eintrittsgebühren - erhalten bleibt.
Die Umwandlung in ein sogenanntes „Spaßbad“ ist zu verhindern.

Bahnhof Wiesloch-Walldorf und Bahnhofsumfeld
Durch die Gründung des Zweckverbandes Wiesloch-Walldorf im Jahre 2000 hat die Gestaltung des Bahnhofes und des Umfeldes einen entscheidenden Impuls erfahren. Gleichwohl bedarf es ständiger innovativer als auch finanzieller Anstrengungen, das weitere Umfeld zwischen dem räumlichen Bereich des Zweckverbandes und der westlichen Bebauungsgrenze von Wiesloch zu gestalten. Denkbar wären:

- Errichtung von Grünanlagen bzw. eines Grüngürtels entlang des Leimbachs ("Wiesloch Park")
- Renaturierung des Leimbachs
- Erhaltung und Restaurierung erhaltenswerter ehemaliger Industriebauten
- Überplanung und verstärkte Vermarktung von Gewerbeflächen an umweltfreundliche Gewerbebetriebe
- Energische Anstrengungen zur Beseitigung der noch vorhandenen Müllhalden

Versorgung des täglichen Bedarfs
Mit der Schließung des „Edeka- Marktes“ in der Breslauer Straße ist es für die Bewohner im Hoschket und der westlichen Gerbersruh noch schwieriger, Waren des täglichen Bedarfs fußläufig zu besorgen.
Viele (nicht nur) ältere Personen müssen mit dem Auto zu den Lebensmittelmärkten „Aldi“, „Minimal“ oder „Lidl“ fahren. Die Angebote mit dem ÖPNV, diese Strecken zu bewältigen, halten sich zur Zeit in Grenzen.
So wäre es denkbar, im oder beim Wohnheim der Lebenshilfe an der Alten Heerstraße in Kooperation mit der Lebenshilfe einen „Tante-Emma-Laden“ zu etablieren, der bei einem entsprechenden Angebot durchaus eine „Nachfragenische“ füllen könnte. (Das bestehende Geschäft „Batt`s Lädel“ in der Schloßstraße zeigt, daß bei entsprechenden Angeboten und dem Engagement eines interessierten Betreibers durchaus auch solche Geschäfte funktionieren.) Alternativ wäre ein Bringdienst anzudenken.

Kommunikationszentrum Haus Kurpfalz - "grüne Meile"
Viele Bewohner der Weststadt beklagen das Fehlen einer „Begegnungsstätte“. Durch eine eventuelle Verlagerung des Alten- und Pflegeheimes „Haus Kurpfalz“ auf das EnBW- Gelände würde sich hier eine Möglichkeit bieten, die Umwidmung dieses Gebäudes zu überdenken. Nutzungsmöglichkeiten wären:

- Einrichtung einer Cafeteria/ Gaststätte
- Bürgerhaus „West“
- Boarding House Angebot
- Gewerbliche Nutzung (z. B. Unterbringung der Sozialstation)
- Treffpunkt für Senioren, für die der Weg zur Begegnungsstätte am Adenauerplatz zu weit ist

Fraktion und Gemeinderat insgesamt müßten allerdings schon frühzeitig ihren Einfluß auf die künftige Gestaltung geltend machen, bevor im Vorfeld andere Überlegungen Platz greifen!
Die Flächen entlang des Leimbachs - zwischen Haus Kurpfalz und westlicher Gartenstraße - könnten zu einem durchgehendem grünen Band zusammengelegt werden (Arbeitstitel: "Grünes Herz Wieslochs" oder „Kurpfalzpark“ ). Somit wäre eine angenehmes Umfeld für ein Kommunikationszentrum im ehemaligen Haus Kurpfalz geschaffen.
Die Grünflächen zwischen der (heutigen) Walldorfer Straße, einem eventuell renaturierten Leimbach und dem Haus Kurpfalz würden am westlichen Eingang nach Wiesloch ein attraktives Grünflächenensemble bilden.

Kinderspielplätze
Die Kinderspielplätze/Bolzplätze in der Weststadt bedürfen einer generellen Verbesserung (und somit Aufwertung)! Denkbar wäre eine Instandsetzung bzw. Umgestaltung in nachbarschaftlicher Initiative.

Untere Hauptstraße
Die Bewohner der Unteren Hauptstraße, insbesondere die dort ansässigen Geschäftsinhaber, haben ein besonderes Interesse an der Aufwertung dieses Straßenabschnittes. Sie haben dies auch vor längerer Zeit (Vorstellung Stadtmarketing) bekundet und ihre Bereitschaft zum Engagement erklärt.
Einige markante Gebäude können bereits als „Orientierungspunkte“ angesehen werden, z. B. das Volksbankgebäude, die Jugendstilvilla „JUZ“ und das Kulturzentrum am ehemaligen Stadtbahnhof.
Durch die eventuell geplante Teilverlagerung der EnBW könnte, wie bereits von der Verwaltung „angedacht“, auf diesem Gelände ein großflächiger Einkaufsmarkt entstehen. Durch die topographische Lage bedingt, würde sich hier ein teilweise unterirdischer Großparkplatz anbieten
Im Zuge mit der angestrebten Verlegung einer Straßenbahntrasse durch die Untere Hauptstraße und der weiteren Umgestaltung des ehemaligen Stadtbahnhofs zu einem Kulturzentrum, könnte sich somit die Untere Hauptstraße zu einem städtebaulichen Schwerpunktgebiet in Wiesloch entwickeln.

Karsten Birkenheyer
Horst Schweinfurth

 

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Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampfphase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampfphasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.

Wir gratulieren Jan Hambach als frisch gewähltem Bürgermeister in Freiberg am Neckar! Mit knapp 80 Prozent der Stimmen haben sich die Freiberger:innen eindeutig entschieden.

Repasi: "Möchte mich in den Dienst der Europa-SPD stellen"

Die SPD-Europaabgeordneten haben soeben in Straßburg René Repasi, SPD-Europaabgeordneter aus Baden-Württemberg, zur neuen Spitze ihrer Delegation bestimmt. Der 44-Jährige wird in dieser Funktion die politische Arbeit der SPD-Abgeordneten steuern, sie in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen der Fraktion vertreten und ständiger Gast im Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD sein. Jens Geier hatte den Vorsitz der Gruppe seit Anfang 2017 inne und ihn zum heutigen Tag übergeben.

 

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