Nach Abschluss der Winzerfest-Umfrage der SPD-Stadtratsfraktion bedanke ich mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die zahlreiche Beteiligung. Der Rücklauf war erfreulich gut, sodass die erhobenen Meinungen und Vorschläge repräsentativ sind. Zum erfreulich hohen Rücklauf haben sicher auch die häufigen Hinweise im Wiesloch.Blog beigetragen.
Eines hat die Umfrage in aller Deutlichkeit gezeigt, ein Winzerfest, das allen gefällt wird es auch in Zukunft nicht geben - und kann es wohl auch nicht geben, zu unterschiedlich sind die Vorstellungen von einem gelungenen Winzerfest. Die Veranstalter und die in die weitere Bürgerbeteiligung einzubeziehenden Bürgerinnen und Bürger werden sich auf ein bestimmtes Konzept einigen müssen - und das dann auch nach außen vertreten. Für die Bürgerbeteiligung bedeutet dies aber auch, dass in diesem dann gefundenen Konzept sich nicht alle werden wiederfinden können.
Beim Betrachten der Fragebögen fällt auf, dass es auch so etwas wie "Fundamentalopposition" gibt, also Antworten, die sich fast ausschließlich im Bereich schlecht, sehr schlecht, unzufrieden, sehr unzufrieden bewegen. Das gilt es bei der Gesamteinschätzung zu beachten.
Für die weitere Bürgerbeteiligung bringen neben den statistischen Zahlen vor allem die zahlreichen verbalen Stellungnahmen zahlreiche Anregungen. Sowohl die Felder für die Gründe für oder gegen einen Winzerfestbesuch, für ergänzende Speiseangebote oder für Vorschläge für das kommende Jahr wurden rege genutzt. Neben grundsätzlich zu diskutierenden Beiträgen gibt es auch solche, die unmittelbar umzusetzen sind, wenn z.B. ein Teilnehmer anregt, den Shuttle-Bus planmäßig auch an der Haltestelle Meßplatzstraße halten zu lassen, da er sowieso dort vorbeifährt, oder die Forderung nach besseren Fahrradabstellmöglichkeiten.
Die SPD-Fraktion erwartet, dass die Bürgerbeteiligung intensiv fortgesetzt wird. Dazu sind die Beteiligten am letztjährigen workshop ebenso einzubeziehen wie Bürgerinnen und Bürger, die sich erst jetzt zur aktiven Mitarbeit entscheiden.
Betrachtet man das Umfrageergebnis ganz global, so scheint Zufriedenheit angebracht. Über die Hälfte finden das diesjährige Winzerfest besser oder viel besser als das vorjährige, aber auch ein Drittel finden es schlechter oder viel schlechter.
Differenziert man jedoch nach Altersgruppen, so ergeben sich neue Erkenntnisse.
Bei den Unterdreißigjährigen und bei den über 60 Jährigen sind die Meinungen sehr geteilt, das "Besser-Lager" ist jeweils fast so stark wie das schlechter Lager. In der Mitte jedoch überwiegt deutlich Besser und viel besser.
Interessant in diesem Zusammenhang auch die Beurteilung des Seniorennachmittags, mit dem die Zielgruppe überwiegend unzufrieden ist.
Anlass zum Nachdenken bietet auch die Verteilung der Orte, aus denen die Teilnehmer an der Umfrage kamen. Von einem "Kurpfälzischen Winzerfest" kann demnach keine Rede mehr sein, es war ein "Wieslocher Winzerfest".
Verwundert hat mich die teilweise Unzufriedenheit mit dem Preisen der Speisen und Getränke. Da gab es zwar den zu Recht immer wieder zitierten Ausreißer "Fischbrötchen für 5 €" aber ob allen Besuchern klar ist, welche Kosten mit Aufbau und Betrieb eines Festzelts verbunden sind?
Dagegen werden Organisation und Service deutlich besser beurteilt als im Vorjahr
In den nächsten Tagen werden weiteren Statistiken ebenso wie die Kommentare auf dieser Homepage veröffentlicht.
Klaus Rothenhöfer