Christen in der SPD und SPD Wiesloch luden zu Menschenrechtsabend ein

Veröffentlicht am 28.07.2015 in Veranstaltungen
 

Sklaverei und Menschenhandel sind keine Phänomene der Kolonialzeit, sondern erschreckenderweise heute noch aktuell. Das machten die Referenten des musikalischen Vortragsabends „Eine Stimme für Vergessene“ im Kulturhaus Wiesloch deutlich. Auf Einladung der Christen in der SPD und des SPD-Ortvereins Wiesloch ging zunächst der Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann auf die Arbeitssituation v.a. in zahlreichen Schwellenländern ein.

Aufgeschreckt durch den Zusammensturz des Textilfabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch 2013 hatten Rebmann und weitere Bundestagsabgeordnete aus dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit einen Antrag formuliert, der unter der Überschrift „Gute Arbeit weltweit“ die Bundesregierung auffordert, von den Textilfirmen Entschädigungen für die Unglücksopfer des Rana-Plaza-Gebäudes einzufordern.

Desweiteren verabschiedete der Bundestag die Forderung auf Einhaltung und Umsetzung international vereinbarter Konventionen in globalen Produktions-und Lieferketten, sowie international anerkannter arbeitsrechtlicher Standards im Tätigkeitsfeld deutscher Unternehmen in Entwicklungs-und Schwellenländern. „Einiges hat sich bereits verbessert, aber die Durchsetzung für uns selbstverständlicher Standards kann nur durch weiteren Druck der Politik und entsprechendem Kaufverhalten erreicht werden“, so Rebmann weiter.

SPD-Regionalgeschäftsführer Alexander Lucas, der den Abend moderierte, leitete schließlich zum zweiten Teil des Abends über, in dem Daniel Rentschler, Bildungsreferent bei der Menschenrechtsorganisation „International Justice Mission“ IJM Deutschland, im Dialog mit dem Musiker Johannes Falk eindrücklich über die Arbeit ihrer Organisation berichteten.

Insbesondere berichteten die beiden von einer Reise nach Indien, eines der Länder, in denen IJM aktiv ist und Menschen u.a. aus der Schuldknechtschaft befreit. Dabei sind der Organisation zwar die Einzelfälle wichtig – Hauptanliegen ist aber, dass vor Gericht in Präzedenzfällen ein hohes Strafmaß erzielt wird, das dann abschreckend auf andere wirkt. Und dass dieses Verfahren tatsächlich nachhaltig Strukturen verändert, konnte Daniel Rentschler an einige Beispielen darlegen.

Nicht nur aus dem Teufelskreis Schuldknechtschaft versucht IJM Menschen zu befreien, sondern auch Frauen und Kinder, die als Sexsklaven arbeiten müssen. Auch hier geht IJM in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und der Polizei über verdeckte Ermittler vor. Es wird eine Beweissicherung vorgenommen und anschließend mit der lokalen Polizei, die zum Teil durch IJM-Spezialisten geschult wird, eine Razzia durchgeführt. Dabei sind immer Sozialarbeiter dabei, um die unmittelbare Nachsorge zu gewährleisten.

„Wir führen keine Befreiungskation ohne Nachsorgeplatz durch“, so Rentschler weiter, „da die durchschnittliche Verweildauer in Freiheit drei Tage beträgt bis sie von selbst wieder in die Bordelle zurückkehren, da sie ohne Hilfe in der Freiheit nicht zurechtkommen“.

Vom Besuch einer solchen Nachsorgeeinrichtung berichtete der Sänger und Pianist Johannes Falk und schilderte seine Erfahrungen, wie Kunst bei der Überwindung der schwersttraumatisierten Opfer helfen kann. Er griff seine Erzählungen musikalisch auf und sang eines der Lieder, die sie auch im Rahmen einer Therapiesitzung im indischen Mumbai gesungen haben. Johannes Falk untermalte auch an anderen Stellen das Gehörte einfühlsam und treffend mit Liedern, die bei den Besuchern unter die Haut gingen.

Damit die Betroffenheit aufgrund der geschilderten Schicksale und Zustände nicht so stehen bleiben muss nannte Daniel Rentschler einige Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden. Zunächst sei die Information über die Zustände wichtig. Daraus könne das Unterstützen von Petitionen und anderen Aktionen folgen, bis hin zur Mitarbeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter oder Praktikant auf Zeit oder Spender und Unterstützer konkreter Hilfsaktionen.

Der Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann zeigte sich tief beeindruckt von den Schilderungen und versprach mit den IJM-Verantwortlichen im Austausch zu bleiben und die Anliegen im zuständigen Entwicklungshilfeausschuss im Deutschen Bundestag einzubringen.

 

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